Im Jahr 2050 befindet sich die Menschheit in einer postpandemischen Ära, geprägt von extremen Wetterbedingungen und ständig mutierenden Viren. Antibiotikaresistenzen sind zu einer der führenden Todesursachen geworden.
Wissenschaftliche Studien zeigen: Das in menschlichen Tränen enthaltene Lysozym ist ein zentraler Bestandteil der natürlichen antibakteriellen Abwehr des Körpers.
Doch in einer Welt, in der Ungleichheit durch ökologische Instabilität und körperliche Anpassungsprozesse weiter zunimmt, wird auch die Bedeutung körperlicher Ressourcen neu bewertet. Tränen, insbesondere ihr Lysozym-Anteil, sind zu einer knappen und begehrten Ressource geworden. Auf dem Schwarzmarkt zirkulieren sie wie Bitcoins, ihr Wert steigt stetig. Staaten verweigern jedoch aus ethischen Gründen die Anerkennung des Handels – schließlich handelt es sich um menschliche Körperflüssigkeiten.
Da Erwachsene nur begrenzt Tränen produzieren, während Kinder vergleichsweise häufiger weinen, sind Kinder zu einer besonders begehrten „Quelle“ geworden. Es entstehen geheime Tränenfabriken, in denen sowohl Kinder als auch Erwachsene arbeiten – angetrieben von der Hoffnung, mit ihren Tränen Geld zu verdienen.




